Durch den Einsatz der Bluetooth®-Technologie werden aus Smartphones digitale Autoschlüssel. Die Geschichte schlüsselloser Zugangssysteme im Auto ist allerdings schon deutlich älter.

Vor fast 30 Jahren hatte ein Elektroingenieur aus der kleinen deutschen Stadt Siegen den Wunsch nach Mobilität ohne ein eigenes Auto zu besitzen. Erste Ansätze von Sharing-Systemen, bei der sich Vermieter und Mieter zur Schlüsselübergabe treffen mussten, gab es zu der Zeit bereits zum Beispiel in Berlin. Das war nicht nur weit weg, sondern auch unnötig kompliziert.

Das erste automatisierte Carsharing System in Deutschland begann mit einem ausgesägten Handschuhfach, in den ein Bordcomputer eingebaut wurde, etwas Programmieraufwand sowie personalisierten Prepaid-Telefonkarten. Die Autos wurden mit der Karte in Verbindung mit einem Lesegerät über einen Infrarot-Sender geöffnet.

Bosch entwickelte den ersten Zündschlüssel

Die Geschichte des Autoschlüssels reicht noch deutlich weiter zurück. 1911 lieferte Bosch den ersten Zündschalter mit zugehörigem Schlüssel aus, die Innenraum-Verriegelung als Diebstahlschutz folgte 1920. Diese war aufgrund fehlender Autodächer zuvor obsolet. Mit der Zentralverriegelung in den 1990er Jahren wurde der Autoschlüssel zur Fernbedienung. Diese eignen sich grundsätzlich auch als passive Systeme, bei denen sich das Auto öffnet, wenn sich der Fahrer nähert. Da Autodiebe das Signal jedoch abfangen können, sind derartige Systeme nie zur Marktreife gelangt.

Bosch trägt den Autoschlüssel zu Grabe

Mit der umfassenden Vernetzung des Autos mit dem Smartphone, beginnt auch ein neues Kapitel in der Geschichte des Autoschlüssels. Auf dem Digital Kindergarten 2019 in Hamburg, hat Bosch den Autoschlüssel, wie wir ihn kennen zu Grabe getragen – mit Pauken, Trompeten und einem Trauerredner. Künftig setzt der weltgrößte Automobilzulieferer auf das App-basierte System Perfectly keyless. Die im Smartphone verbauten Mikrochips kommunizieren dabei per Bluetooth®-Technologie mit im Fahrzeug verbauten Sensoren. Das Smartphone wird dadurch sicher wie ein Fingerabdruck erkannt und das Auto öffnet sich automatisch, wenn der Fahrer näherkommt. Ist der Akku leer, lässt sich das Fahrzeug per NFC entriegeln, indem das Smartphone direkt an den Sensor gehalten wird.

Schlüsselloser Zugang mit Bluetooth

Digitale Autoschlüssel ermöglichen das automatische Entriegeln des Fahrzeugs, wenn sich der Fahrer nähert. So können nur bestimmte Türen (Autotüren/Kofferraum) entriegelt und geöffnet werden, während andere geschlossen bleiben. Dies bietet insbesondere im gewerblichen Bereich große Vorteile.

„Bauarbeiter zum Beispiel kommen beim be- oder entladen in kurzer Zeit häufig an ihr Fahrzeug. Um die Sicherheit ihrer Ausrüstung zu gewährleisten, können sie ihr Smartphone mithilfe digitaler Schlüssel so programmieren, dass das Fahrzeug automatisch ver- und entriegelt wird“, erklärt Chuck Sabin, Senior Director of Market Development and Business Strategy der Bluetooth SIG. „Zudem lässt sich damit auch anderen Nutzern ein temporärer Zugang zum Fahrzeug ermöglichen.“

Bluetooth-Sensornetzwerke liefern Diagnoseinformationen

Auto-interne Sensornetzwerke treiben neue Anwendungsfälle im Automobilbereich voran. Zusätzlich zu den Bluetooth-basierten Infotainment-Systemen übertragen diese drahtlosen Sensornetzwerke Bluetooth-Diagnoseinformationen und Warnmeldungen in Echtzeit, einschließlich Reifendruck- und Zustandswarnungen bei wichtigen Systemen. Aktuelle Prognosen des Marktforschungsinstituts ABI Research gehen davon aus, dass im Jahr 2024 zwei Drittel aller auf der Straße befindlichen Kraftfahrzeuge (PKW, SUV und NFZ) mit Bluetooth®-Technologie ausgestattet sein werden. In jedem neu produzierten Fahrzeug sind dann 4-6 Bluetooth-fähige Sensoren verbaut.

Die Geschichte der digitalen Vernetzung des Autos fängt jetzt erst richtig an!

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